Die Vorstellung klingt wie aus einer schlechten Hollywood-Satire: Eine Gruppe von Terroristen, die sich in dunklen Kellern oder Höhlen versammelt, um gemeinsam literweise Urin zu sammeln – alles in der Hoffnung, daraus Harnstoff zu extrahieren und einen Sprengstoff zu basteln. Während dieses Szenario sicher für einige Lacher sorgt, scheint die Realität dann doch eine andere zu sein. Zeit, das Ganze mit einer Prise Ironie zu betrachten.
Die Theorie: Pinkel-Pulver statt Profi-Sprengstoffe?
Harnstoff (Urea) ist eine alltägliche Substanz, die in großen Mengen in der Landwirtschaft als Dünger verwendet wird. Ja, mit der richtigen chemischen Behandlung – zum Beispiel mit Salpetersäure – kann daraus Urea-Nitrat (UN) entstehen, ein potenziell explosiver Stoff mit einer Detonationsgeschwindigkeit von bis zu 4.500 m/s. Aber macht es wirklich Sinn, Urin als Rohstoffquelle zu nutzen?Die Praxis: Wenn Terroristen Chemiker wären...
Die „Urin-Sprengstoff-Theorie“ geht davon aus, dass Terroristen in den USA keinen Zugang zu Harnstoffdünger hätten – was sie angeblich dazu veranlasste, ihren eigenen Urin zu sammeln und zu destillieren. Klingt nach einer logistischen Meisterleistung, nicht wahr? Schauen wir uns das doch mal an:- 50 Liter Urin sammeln – Das entspricht etwa 250 Toilettengängen pro Person (viel trinken nicht vergessen!).
- Den Urin destillieren – Ein energieintensiver und mühseliger Prozess, der wohl mehr an einen mittelalterlichen Alchemisten als an eine hochmoderne Bedrohung erinnert.
- Endprodukt isolieren – Selbst wenn der Plan funktioniert, bleibt das Resultat eine geringe Menge an Harnstoff – von einer industriellen Produktion weit entfernt.
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