Social Media Influencer im Hundetraining: „one-size-fits-all“
Hey
Heute möchte ich ein Thema ansprechen, das uns alle betrifft: Social Media Influencer im Hundetraining. Viele von uns folgen gerne Influencern, ich selbst auch, die tolle Tipps und Tricks rund um unsere geliebten Vierbeiner teilen. Aber habt ihr euch schon mal gefragt, ob diese Influencer auch wirklich qualifiziert sind, um Trainingstipps zu geben und ob diese Tipps und Tricks tatsächlich qualifiziert sind?
Warum sollten wir kritisch sein?
  1. Fehlende Fachkenntnisse: Viele Influencer haben keine formale Ausbildung oder Genehmigung als Hundetrainer. Das bedeutet, dass sie möglicherweise Techniken verbreiten, die nicht für jeden Hund geeignet sind. Was bei einem Hund funktioniert, kann bei einem anderen schädlich sein. Man sollte vielleicht besser sicherstellen, dass wir Ratschläge von Personen annehmen, die wirklich wissen, wovon sie sprechen!
  2. Vereinfachung komplexer Probleme: Hundetraining ist kein „one-size-fits-all“-Ansatz. Jeder Hund ist individuell und verdient eine maßgeschneiderte Herangehensweise. Gerade, wenn diese eine komplizierte "Vorgeschichte" haben. Influencer neigen dazu, Probleme zu vereinfachen, um ihre Inhalte ansprechender zu machen. Denkt daran: Für komplexe Verhaltensprobleme gibt es selten einfache Lösungen.
  3. Verantwortung übernehmen: Professionelle Hundetrainer haben ethische und rechtliche Verpflichtungen. Sie sind dafür verantwortlich, was sie lehren und die Auswirkungen ihrer Methoden. Influencer hingegen sind oft nicht in der gleichen Weise verantwortlich, was bedeutet, dass sie für negative Ergebnisse ihrer Ratschläge nicht zur Rechenschaft gezogen werden können.
Warum folgen wir Influencern?
  1. Sozialer Beweis: Menschen neigen dazu, den Handlungen und Ratschlägen von Personen zu folgen, die viele Anhänger haben. Wenn wir sehen, dass ein Influencer eine große Anzahl von Followern hat, vertrauen wir automatisch darauf, dass sie wissen, was sie tun. Popularität ist nicht immer gleichbedeutend mit Kompetenz!
  2. Autoritätseffekt: Erfolgsgeschichten und positive Feedbacks verleihen Influencern eine Aura der Autorität. Aber denken wir daran: Echte Autorität kommt von fundiertem Wissen und Erfahrung, nicht nur von Likes und Shares.
  3. Schnelle Lösungen: Social Media bietet schnellen Zugang zu Informationen. Wer von uns hat nicht schon mal nach einer schnellen Lösung für ein Problem mit seinem Hund gesucht? Aber lasst uns daran denken: Qualität geht vor Geschwindigkeit.
  4. Gruppenzwang: Viele von uns folgen dem Beispiel anderer, um sich in eine Gemeinschaft einzugliedern. Aber wir sollten uns immer fragen: Ist das wirklich der beste Weg für meinen Hund?
Mein Aufruf zum Nachdenken
Dieser Beitrag soll keineswegs neidisch auf erfolgreiche Influencer wirken. Es geht uns darum, die Qualität der Hundeausbildung zu verbessern und sicherzustellen, dass unsere Vierbeiner die beste Betreuung erhalten.
Man muss kritisch und verantwortungsvoll sein, wenn es um Trainingstipps für unsere Hunde geht. Achtet darauf, dass die Quellen eurer Informationen fundiert und vertrauenswürdig sind. Schließlich geht es um das Wohl unserer geliebten Tiere.
Welche Erfahrungen haben Iht gemacht? Schreibt es in die Kommentare!
Bleibt gesund und passt gut auf eure Fellnasen auf!
Text copyright: Karl-Heinz Klöpper 29. Juni 2024