Schatten und Sonne – Ein besonderer Trainingstag mit CERBERUS und einem jungen Schutzhund
Die Sonne stand hoch am Himmel und tauchte unseren Ausbildungsplatz in ein gleißendes Licht. Es war einer dieser Tage, an denen man schon beim Aussteigen aus dem Wagen spürt: Heute wird’s besonders. Meine Vorfreude war kaum zu übersehen. Vor uns lag keine gewöhnliche Übung, sondern eine intensive Trainingseinheit mit einem jungen, kraftvollen Schutzhund – vollgepackt mit Adrenalin, Präzision und echter Teamarbeit.
Wenn Erfahrung auf Leidenschaft trifft: Michael Rogosin zu Besuch
Ein besonderes Highlight war die Teilnahme von Michael Rogosin, Gründer von CERBERUS und bekannt durch seine Plattform @TacticalK9Family auf TikTok. Michael ist international für seine Arbeit mit Schutzhunden und seine eindrucksvollen visuellen Inhalte bekannt. Ihn als Scheintäter bei dieser Einheit dabeizuhaben, war ein echter Gewinn – sowohl fachlich als auch atmosphärisch. Seine Erfahrung, seine Körperbeherrschung und sein Gespür für Timing verliehen dem gesamten Training eine professionelle Tiefe, die nur Wenige einbringen können.
Training mit Herz und Haltung
Der junge Schutzhund – noch am Anfang seiner Karriere – überraschte uns alle. Nicht nur mit seiner blitzschnellen Auffassungsgabe, sondern auch mit seiner explosiven Dynamik im Zugriff, seiner Körperspannung und dem klaren Fokus auf den gestellten Gegner. Das Stellen eines Scheintäters ist weit mehr als eine Show – es ist ein taktisches Szenario, bei dem Präzision, Kontrolle und Führigkeit des Hundes im Mittelpunkt stehen.
Man sah ihm an: Er war nicht nur körperlich bereit – er war mental voll im Einsatz. Jeder Schritt, jede Bewegung, jede Entscheidung war durchzogen von einem natürlichen Instinkt, der ihn zu einem zukünftigen Spitzenhund macht.
Bindung ist das unsichtbare Kommando
Was viele Außenstehende oft unterschätzen: Solche Trainingstage sind mehr als reine Übung. Sie sind Bindungsarbeit pur. In jeder Bewegung, in jedem Blickkontakt zwischen Hundeführer und Hund wird klar, wie tief die Verbindung gehen kann, wenn man sich aufeinander verlässt. Vertrauen entsteht nicht in der Theorie – sondern im Staub eines echten Szenarios, zwischen Schweiß, Rufsignalen und dem kurzen Innehalten vor dem Zugriff.
Michael Rogosin, der selbst auf unzähligen internationalen Trainingsplätzen stand, bringt diese Erkenntnis immer wieder auf den Punkt: „Nur wer bereit ist, mit dem Hund zusammen Fehler zu machen, wird mit ihm zusammen lernen.“ Genau dieses Zusammenspiel – zwischen Anspruch und Beziehung, zwischen Technik und Gefühl – macht die Arbeit mit Diensthunden so einzigartig.
Mehr als ein Beruf – eine Berufung
Dieser Tag war für mich nicht nur Training, sondern eine Erinnerung daran, warum ich meinen Weg als Hundeführer, Trainer und Ausbilder gewählt habe. Diensthunde sind keine Maschinen – sie sind Partner. Kameraden auf vier Pfoten. Und jeder einzelne Tag mit ihnen ist eine neue Geschichte. Eine Geschichte von Vertrauen, Verantwortung und – wenn man es richtig macht – auch von echtem Respekt.
“ /> Verlinkt & empfohlen:
“ /> @TacticalK9Family auf TikTok – Shades of Cerberus
“ /> Michael Rogosin – CERBERUS
“ /> Foto: @waldgeiszt
Die unsichtbaren Fäden im K9-Training – Vertrauen, Timing und echte Führungsarbeit
Was man auf einem Foto oder in einem kurzen Clip oft nicht sieht, sind die unsichtbaren Fäden, die in einem solchen Szenario wirken. Diese Fäden bestehen aus Kommunikation, Körpersprache, Erwartungshaltung, Verlässlichkeit und dem richtigen Timing. All das ist nicht angeboren – es ist das Ergebnis von hunderten kleinen Momenten, in denen man mit seinem Hund gearbeitet, gesprochen, gestritten und wieder zueinandergefunden hat.
Im Training mit Schutzhunden reicht es nicht, Abläufe zu wiederholen. Es geht darum, sie gemeinsam zu durchleben. Das bedeutet auch, Fehler zu machen – und genau diese Fehler als das zu erkennen, was sie wirklich sind: Lernfenster. Wer im Hundetraining keine Fehler zulässt, verhindert Entwicklung. Wer Angst davor hat, Fehler offen zu analysieren, wird immer an der Oberfläche bleiben.
Michael Rogosin bringt es oft auf den Punkt: „Ein guter Hundeführer denkt mit, ein exzellenter fühlt mit.“ Das bedeutet nicht, emotional zu werden – sondern das Wesen seines Hundes zu begreifen. Es gibt stille Hunde, die mit innerer Stärke arbeiten. Und es gibt die lauten, expressiven, die mit jeder Bewegung sagen: „Ich bin bereit – zeig mir, was du brauchst!“ Beide Typen sind Gold wert – wenn man weiß, wie man sie führt.
Anatomie eines erfolgreichen Trainings – mehr als ein Zugriff
An diesem Tag haben wir die Übung in mehreren Phasen aufgebaut, um realitätsnahe Reize zu setzen. Kein Training „aus dem Katalog“, sondern eine taktisch sinnvolle Eskalation – mit Umgebungseinfluss, variablem Startsignal und angepasster Stressbelastung.
Phase 1 – Orientierung und Fokussierung:
Der Hund lernt, sich trotz Umgebungsreizen klar auf den Scheintäter auszurichten. Kein hektisches Gebell, sondern fokussierter Druckaufbau.Phase 2 – Zugriff unter Vorgabe:
Der Zugriff wird nicht vom Hund frei entschieden, sondern durch den Hundeführer freigegeben. Das trainiert Impulskontrolle und Führigkeit.Phase 3 – Rückruf nach Kontakt:
Besonders wichtig – der Hund wird im „Ernstfallmodus“ abgerufen. Viele unterschätzen, wie schwierig das ist, wenn der Hund bereits im vollen Griff ist.Phase 4 – Übergabe und Sicherung:
Nach dem Zugriff muss der Hund sich in die Übergabe einfügen lassen, z. B. durch Sitz, Platz oder sicheres Fixieren. Auch das ist trainierbar – und notwendig.
Jede dieser Phasen ist ein Baustein im taktischen Einsatz. Und jede einzelne zeigt dem Hundeführer, wo er steht. Wer glaubt, die Verantwortung endet mit dem Kommando „Pack!“, hat den Hund nie wirklich verstanden.
Fachlich korrekt, emotional gebunden – so entsteht Vertrauen
Im Team mit Michael Rogosin haben wir viel über diese Aspekte gesprochen – nicht im Sinne eines Vortrags, sondern im Austausch auf Augenhöhe. Was uns verbindet, ist die Überzeugung, dass der Hund nicht als Werkzeug gesehen werden darf, sondern als taktischer Partner mit eigenem Charakter.
Ein Beispiel:
Ein Moment blieb mir besonders im Gedächtnis. Der Hund stand unter maximaler Spannung, der Scheintäter war körperlich präsent, jede Faser vibrierte. Ich wollte gerade das Kommando geben – da warf der Hund mir einen kurzen Blick zu. Kein Jaulen, kein Winseln, kein Bellen. Nur ein Blick. „Passt das?“ Und ich nickte kaum merklich. Dann der Zugriff – präzise, punktgenau, ohne Chaos.
Solche Momente kann man nicht auf Knopfdruck erzeugen. Sie entstehen aus Vertrauen, Wiederholung, Geduld und Gefühl. Und genau das fehlt in vielen Trainingsansätzen, die auf Show oder Effekthascherei ausgelegt sind.
Taktisches Denken im Hundetraining – ein oft unterschätzter Faktor
Was uns Profis von reinen Sportlern unterscheidet, ist das Denken in Szenarien. Wir planen nicht für die nächste Prüfung, sondern für den nächsten Einsatz. Das bedeutet:
Unvorhersehbarkeit trainieren: Der Täter läuft nicht immer von links nach rechts.
Taktisches Terrain nutzen: Deckung, Hindernisse, Licht/Schatten – der Hund muss lernen, im Gelände zu agieren.
Belohnung systematisch variieren: Nicht jeder Einsatz endet im Beißgriff. Auch Rückruf, Anzeige oder passives Verhalten sind valide Abschlüsse.
Dazu braucht es Führungspersönlichkeiten, keine Abrichter. Menschen, die ihrem Hund etwas zutrauen, aber ihn nicht verheizen. Menschen, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen – und sie nicht an den Hund abgeben.
Realismus schlägt Romantik
Natürlich sehen viele Menschen nur das Endbild: Hund im Griff, Täter liegt, alles unter Kontrolle. Was sie nicht sehen: die zahllosen Stunden davor. Die Wiederholungen. Das Verzweifeln. Die Unsicherheit. Und dann das langsame, stetige Wachsen.
Gerade deshalb ist es so wertvoll, mit Persönlichkeiten wie Michael Rogosin zusammenzuarbeiten. Menschen, die nicht den schnellen Ruhm suchen, sondern an der Substanz arbeiten. Die Bilder, die Michael produziert, sind mehr als Content. Sie zeigen echte Momente – mit echten Hunden, echten Herausforderungen und echtem Anspruch.
Fazit – Warum solche Tage Gold wert sind
Für mich war dieser Trainingstag eine Art Rückbesinnung. Auf das, was wirklich zählt: Führungsstärke, Vertrauen, Timing, Klarheit. Und auf die Tatsache, dass jeder Hund eine Geschichte hat – und wir als Hundeführer die Aufgabe haben, sie zu verstehen, bevor wir sie formen.
Jeder gute Einsatz beginnt mit einem guten Gefühl. Und genau das hatten wir heute – zwischen Sonne, Schweiß und Schattenfiguren.
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“ /> @TacticalK9Family – Shades of Cerberus auf TikTok
“ /> Michael Rogosin – CERBERUS Training
“ /> Foto & Videocredit: @waldgeiszt
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Die Tiefe eines Moments – Wenn Biologie, Instinkt und Training verschmelzen
Besonders beeindruckend wurde mir an diesem Tag erneut bewusst, welche biologische Tiefe hinter einem einfachen Zugriff steckt. Für den Hund ist der Juteärmel mehr als nur Trainingsgerät – er ist Symbol, Gegner und Belohnung zugleich. Die raue Oberfläche stimuliert spezialisierte Rezeptoren im Fang, aktiviert das mesolimbische Belohnungssystem und lässt den Ärmel zu einem olfaktorisch aufgeladenen Objekt werden, das mit Erinnerungen, Lob und Erfolg verknüpft ist.
Das Beißen ist kein reiner Reflex, sondern ein Ausdruck tief verwurzelter Instinkte – ein biologischer Tanz zwischen Merkel-Zellen, Meissner-Körperchen, Dopaminausschüttung und erlerntem Erwartungsverhalten. Jeder Zugriff ist für den Hund eine emotionale Bestätigung seiner Rolle als Beschützer – und für uns ein Einblick in die Verbindung zwischen Natur und Training.
Genau diese Verbindung haben wir an diesem Tag gespürt. Zwischen der strahlenden Sonne, dem schemenhaften Gegner, der im Schatten lauerte, und dem kraftvollen Zugriff eines Hundes, der nicht nur gehorcht, sondern versteht.
@the.k9.checker Michael Rogosin demonstriert meine DOGINARE METHODE für den Schutzdienst im Diensthundebereich! Der Hund bleibt ruhig im Platz, während der Täter angesprochen wird. Dann ins Sitz, ein kurzer Griff ans Halsband und loslassen – In dieser Übung braucht der Hund nicht verbellen.
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