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„Der Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.“Franz von Assisi

PTBS bei Soldaten: Wie Therapiehunde bei der Heilung helfen können

Einleitung
Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) ist keine Seltenheit – besonders nicht unter Soldaten, die mit den realen Schrecken von Krieg, Gewalt und lebensbedrohlichen Situationen konfrontiert wurden. Was als stille Wunde beginnt, kann sich zu einer lähmenden Erkrankung entwickeln, die Körper, Geist und das soziale Leben tiefgreifend beeinflusst. Doch es gibt Hoffnung – und sie hat manchmal vier Pfoten.


Was ist PTBS?
PTBS ist eine psychische Erkrankung, die als Folge eines schweren traumatischen Ereignisses entsteht. Typische Auslöser sind Kriegseinsätze, Unfälle, Naturkatastrophen, körperliche oder sexuelle Gewalt, aber auch das Erleben schwerer Unfälle oder der plötzliche Verlust nahestehender Menschen. Besonders häufig tritt PTBS bei Einsatzkräften – insbesondere bei Soldaten – auf, die wiederholt Extremsituationen ausgesetzt waren.


Typische Symptome
Die Symptome der PTBS können sehr unterschiedlich ausfallen, doch sie lassen sich in vier Hauptgruppen einteilen:

  1. Wiedererleben (Flashbacks): Plötzliche, intensive Erinnerungen an das Trauma, die sich anfühlen, als würde man es erneut durchleben. Oft ausgelöst durch bestimmte Geräusche, Gerüche oder Situationen.

  2. Vermeidung: Betroffene meiden Orte, Gespräche oder Gedanken, die mit dem Trauma verbunden sind.

  3. Negative Veränderungen in Denken und Stimmung: Gefühl der Entfremdung, Schuldgefühle, Niedergeschlagenheit oder das Vermeiden positiver Gefühle.

  4. Übererregbarkeit: Schlafstörungen, Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme oder übermäßige Wachsamkeit („Hypervigilanz“).

Diese Symptome können unmittelbar nach dem Ereignis auftreten – oder erst Monate oder Jahre später.


PTBS bei Soldaten: Eine stille Epidemie
Soldaten sind durch die Natur ihres Berufs besonderen Belastungen ausgesetzt. Der ständige Alarmzustand, Verlust von Kameraden, moralische Konflikte und der schwierige Übergang zurück in das zivile Leben führen bei vielen Betroffenen zu chronischer PTBS. In Deutschland wie auch in anderen Ländern steigt die Zahl der diagnostizierten Fälle seit Jahren – doch die Dunkelziffer ist hoch, denn nicht jeder sucht rechtzeitig Hilfe.


Therapieansätze bei PTBS
PTBS ist behandelbar – je früher, desto besser. Bewährte therapeutische Ansätze sind:

  • Psychotherapie (v. a. Traumatherapie, kognitive Verhaltenstherapie, EMDR)

  • Medikamentöse Behandlung, insbesondere zur Linderung von Angst oder Schlafstörungen

  • Alternative Therapieformen, darunter Kunst- und Musiktherapie

  • Tiergestützte Therapie, insbesondere mit Hunden

Letztere gewinnt zunehmend an Bedeutung – vor allem im militärischen Umfeld.


Therapiehunde im Einsatz: Unterstützung auf vier Pfoten
Therapiehunde werden gezielt eingesetzt, um die psychische Gesundheit von Menschen zu stärken. In der Behandlung von PTBS bei Soldaten zeigen sie beeindruckende Wirkung:

  • Stressreduktion: Die Nähe eines Hundes senkt nachweislich den Cortisolspiegel und hilft, Angstzustände zu reduzieren.

  • Besserer Schlaf: Viele Betroffene berichten von ruhigeren Nächten, wenn ein Hund im Raum ist.

  • Förderung sozialer Kontakte: Hunde wirken wie emotionale Brücken – sie erleichtern die Kontaktaufnahme und mindern soziale Isolation.

  • Emotionale Stabilität: Hunde geben Halt, sind urteilsfrei und helfen dabei, wieder Vertrauen zu fassen – in sich selbst und andere.

Therapiehunde begleiten ihre Halter oft rund um die Uhr. Sie erkennen Stresssymptome frühzeitig, unterbrechen Flashbacks oder Panikattacken durch gezielte körperliche Nähe und helfen so, wieder Kontrolle über den Alltag zu gewinnen.


Wissenschaftliche Erkenntnisse
Studien belegen, dass tiergestützte Interventionen positive Effekte auf Symptome der PTBS haben – insbesondere bei ehemaligen Einsatzkräften. Die US-Veteranenbehörde (VA) unterstützt daher Programme mit Therapiehunden. Auch in Europa – insbesondere in Deutschland – entstehen zunehmend Projekte, die ehemalige Soldaten mit speziell ausgebildeten Hunden zusammenbringen.


Gesellschaftliche Verantwortung
PTBS ist keine Schwäche – sondern eine normale Reaktion auf extreme Belastung. Umso wichtiger ist es, dass wir als Gesellschaft betroffenen Soldaten mit Respekt, Verständnis und konkreten Hilfsangeboten begegnen. Therapiehunde können ein Schlüssel zur Stabilisierung und Heilung sein – aber sie ersetzen keine fundierte Traumatherapie. Sie sind jedoch ein bedeutender, ergänzender Baustein.


Fazit
PTBS betrifft nicht nur den Einzelnen – sie hat Auswirkungen auf Familien, Freundschaften und das gesamte soziale Umfeld. Je besser wir verstehen, wie diese unsichtbare Wunde heilt, desto wirksamer können wir helfen. Therapiehunde sind mehr als nur treue Begleiter – sie sind stille Helfer, emotionale Stabilisatoren und Wegbereiter zurück ins Leben.


Weiterführende Links

  • Informationen zur tiergestützten Therapie: [Therapiehunde Deutschland e.V.]

  • Hilfe für Soldaten: [Bundeswehr – Zentrum für Psychiatrie]

  • PTBS-Selbsttest: [Deutsche Gesellschaft für Psychotraumatologie]


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